«RÜMLANGER » AUSGABE VOM FREITAG, 12. MÄRZ 2004
«Chlopfer», früher häufig benutztes Instrument zur Züchtigung ungehorsamer Kinder& An einen geruhsamem Feierabend, war schon freitags im Dorfkern nicht mehr zu denken. Guggen wie Einhorngusler, Kookaburra oder Sikinga Chlopfer zogen von Beiz zu Restaurant und liessen ordentlich die Gläser klirren. Klirrend kalt war es dann draussen beim Weiterziehen, so dass den Instrumenten und auch fasnächtlich uninspirierten Dorfbewohnern für kurze Zeit Ruhe gegönnt wurde. Die Nacht war lang und der so genannte «Guggezmorge» um 3 Uhr noch in weiter Ferne. Von weither, einem anderen Gestirn, kamen vermutlich die zwei kleinen Geschöpfe mit ihren grossen runden Glubschaugen und den wilden Antennen auf dem Kopf. Doch sie waren getreu dem Fasnachts-Motto nicht die einzigen geheimnisvollen Wesen, die sich samt Untertasse im Gemeindesaal zum Maskenball trafen. Einige Raketen und UFOs hatten im Schulhof Worbiger geparkt, und ihre Besatzungen gaben sich irdischen Vergnügen hin. An der Weltraumbar machte manch einsames Alien spacige Bekanntschaft, und zu schlucken durchs Helmvisier gabs neben Astronautennahrung auch noch Währschaftes vom Grill. Zu den abgehobenen Tönen der «Borsalino Band» wurde gesteppt, dazwischen sorgten Spontankonzerte der umherziehenden Gugge bei den echten «Usserirdischen» die tauchten vornehmlich als Pilzgruppen, in Engelskostüm oder als Fluglärmgegener verkleidet auf für Nachklang in den Ohren. Am Sonntag dann, tausende Zuschauer, tausende Konfettis und noch mehr Fantasie steckte in den vielen Kostümen, Umzugssujets, mit welchen auf humorvoll-bissige Art und Weise an Ereignisse des vergangenen Jahres erinnert wurde. Da gab es Schullärmgegner, kiffende Armee XXL (Légère), Love-Mobiles und Music-Stars am Laufmeter. Es kam zu manch irdisch aussergewöhnlichen Begegnung am Strassenrand. Nach dem Umzug auf dem Schulhausplatz drehte sich nicht nur das Kinderkarussell, sondern wohl auch mancher Kater in Kopf und Magen von ewig Unentwegten. Im Gemeindesaal wirbelten derweil Hunderte Kinder an der Polonaise, verkleidet als Mayonnaise, Senf oder Gurke. Am Montag dann bliesen die angefressensten der noch überlebenden Fasnächtler ungebremst, wenn auch manchmal aus dem «letzten Loch», weiter in die unterdessen zerbeulten Guggeninstrumente. Müdes Servierpersonal wischte an der «Uslumpete» Krümel und Konfetti vom Festtisch. Während Unermüdliche bereits darüber diskutierten, wie die Kostüme nächstes Jahr aussehen sollen& Martin Allemann
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